PRESSEMITTEILUNG
September 2015
Echternach, Luxemburg – Auf der EMO in Mailand stellt FANUC seinen neuen Faserlaser in Europa vor. Das Angebot umfasst sechs Modelle mit einer Leistungsspanne von 1 bis 6 kW. Die ersten drei Modelle haben eine Leistung von 1, 2 bzw. 3 kW. Der stärkste Laser ist aktuell der FANUC Faserlaser FF 3000i Modell A. Die Leistungsabstufungen entsprechen den parallel angebotenen CO2-Lasern. Somit können Kunden bei jeder Leistungsstufe zwischen zwei alternativen Technologien wählen. Um am Markt gefragte Leistungsstufen zu erhalten, lassen sich die verschiedenen Module des Faserlasers miteinander kombinieren. Die Lasersteuerungen der Serie 30/31i-LB eignen sich ideal für Fly-Cutting-Anwendungen in allen Bereichen der Hochleistungs-Laserbearbeitung.
Als Anfang 2015 ein neuer CO2-Laser mit 3 kW auf den Markt kam, war klar: FANUC hält an der CO2-Technik fest. Denn nach wie vor hat diese Lasertechnik in vielfältigen Anwendungsbereichen ihre Stärken. Als praktische Alternative präsentiert FANUC den neuen Faserlaser mit der Bezeichnung FF 3000i – Modell A (für die 3-kW-Version). „Wir bieten zwei Technologien, die im System austauschbar sind“, erklärt Michael Kuhn, zuständig für die kommerzielle und technische Unterstützung aller Laseraktivitäten von FANUC Europe. Alle anderen Komponenten eines FANUC Lasersystems sind identisch. Zu dem integrierten Laserpaket gehört nicht nur der leistungsstarke und energieeffiziente Laser, sondern auch die Steuerung in den beiden Varianten 30i-LB und 31i-LB. Komplettiert wird das Paket durch die FANUC Antriebstechnik einschließlich Servomotoren, Linearmotoren und Direktantrieben. Diese werden beispielsweise in Bearbeitungsmaschinen als Portalantrieb eingesetzt.
Das „L“ in der Steuerungsbezeichnung weist auf die Ausstattung mit den für den Laser einsatzspezifischen Funktionen hin, die Effizienz, Intelligenz und Qualität der Bearbeitung in Laserwerkzeugmaschinen erheblich optimieren. Das äußere Erscheinungsbild und die Bedienung selbst sind identisch („Seamless Concept“) mit allen anderen CNC-Steuerungen von FANUC. Wer seinen CO2-Lasermaschinenpark um einen Faserlaser erweitert, wird an der Bedienoberfläche der CNC kaum einen Unterschied zwischen den verschiedenen Lasertypen erkennen. Eine vertraute Oberfläche hat Vorteile: Da das Bedienpersonal die HMI-Oberfläche kennt, findet es sich schnell zurecht. Zum anderen braucht der Betreiber sein Personal nicht erneut schulen zu lassen. Auf Wunsch kann er unternehmensweit einheitliche Steuerungen einsetzen. Selbst die Umstellung von einer Werkzeugmaschine mit FANUC Steuerung auf eine Lasermaschine mit CNC ist wegen der identischen Konzeption einfach. Der Bediener kann sich daher von Anfang an auf den Bearbeitungsprozess konzentrieren. Die CNC FS 30i-LB steuert bis zu 32 Achsen, 24 davon simultan. Dies gestattet den für Faserlaser ideal geeigneten Betrieb mit fünf Achsen beim 3D-Laserschneiden. Die Anbindung des Lasers erfolgt nicht über I/O Link, sondern über den seriellen Highspeed-Servobus von FANUC (FSSB).
Die FANUC CNC gestattet gleichermaßen eine sehr schnelle und äußerst hochwertige Schneidbearbeitung, da Achsbewegung und Laserleistung in der Steuerung aufeinander abgestimmt werden. Wenn der Laser beispielsweise eine Ecke schneiden muss, werden Geschwindigkeit und Laserleistung zeitgleich so geregelt, dass eine optimale Schnittqualität erzielt wird. Bewegt sich der Laser langsam um die Ecke, wird entsprechend die Leistung reduziert. Bei Fly-Cutting-Anwendungen lässt sich die Laserleistung präzise anpassen. Der Schnitt kann so auf den Mikrometer genau angesetzt werden. Die Fly-Cutting-Funktion erfordert eine geringe Latenz zwischen Signalstellung und Ausführung – möglich macht dies der FSSB-Servobus von FANUC für schnelle Datenübertragungen. Die Lasersteuerung benötigt daher nur Mikrosekunden. Damit lassen sich hohe Fly-Cutting-Geschwindigkeiten und hohe Positionierpräzision erzielen.
Der Faserlaser von FANUC arbeitet mit einer Wellenlänge von 1,070 µm. Das Ergebnis: deutlich höhere Schnittgeschwindigkeiten als ein CO2-Laser bei geringeren Blechstärken. Dessen ungeachtet beweist der CO2-Laser wiederum bei dickeren Blechen seine Stärke. Je steifer die Maschine konstruiert ist, umso größer ist der Geschwindigkeitsvorteil. FANUC richtet sich mit seinem Faserlaser insbesondere an Maschinenentwickler, deren Konzeptionen die flexible Strahlführung eines solchen Lasers vorsehen.
Ein großer Pluspunkt des Faserlasers ist seine Energieeffizienz. Bereits mit dem aktuellen CO2-Laser hat FANUC bewiesen, dass effizientere Laser möglich sind. Der Faserlaser legt die Messlatte jedoch besonders hoch: Er setzt deutlich mehr der eingesetzten Energie in Strahlenergie um. „Dies ist zum Teil schlicht der Physik geschuldet“, gibt Michael Kuhn zu.
FANUC stellt zusammen mit dem Faserlaser auch ein neues modulares Servicepaketkonzept für Lasermaschinen vor. Hersteller von Lasermaschinen müssen nicht mehr ein komplettes Paket wählen, sondern können auch einzelne Baugruppen für spezifische Applikationen auswählen und in ihre Maschinen integrieren. „Die Maschinenhersteller wählen einfach, was sie brauchen. Das ist viel sinnvoller“, ist sich Michael Kuhn sicher. Alle Komponenten und Baugruppen lassen sich über einheitliche Schnittstellen miteinander kombinieren. Eine FANUC CNC kann ebenso den Laser eines anderen Herstellers steuern, wie Steuerungen von Mitbewerbern mit einem FANUC Laser zusammenarbeiten. Michael Kuhn: „Wir wollen unseren Kunden in jeder Hinsicht ein Plus bieten – ein Plus an Bedienkomfort und ein Plus an Technologie.“ FANUC sieht sich aber keineswegs als reinen Laseranbieter: „Unsere Lasersysteme bieten uns die Möglichkeit, mit Unternehmen ins Gespräch und ins Geschäft zu kommen.“ Welche Wahl der Kunde letztendlich trifft, bleibt jedoch seine Entscheidung.
Für den Faserlaser gibt es noch ein weiteres intelligentes Feature. Als einziger Hersteller bietet FANUC die Pulse Bottom Command-Funktion, die die Pulsform des Lasers steuert. Das Ergebnis sind noch glattere Schnittkanten. Es lohnt sich also für Maschinenhersteller, einen FANUC Laser mit einer FANUC Steuerung zu betreiben. Interessant ist auch die Robot Connection-Funktion von FANUC. Dabei kommuniziert die Steuerung direkt mit dem Roboter. So lässt sich ein Beladeroboter ganz einfach in ein System mit FANUC CNC integrieren. Eine separate, gar zusätzliche Schnittstelle ist nicht erforderlich.